Wieder Heil zuhause angekommen, blicken wir zurück auf unsere Rundreise durch Yucatan, eine der vielfältigsten und beeindruckendsten Regionen Mexikos. Insgesamt haben wir drei Wochen lang die Halbinsel am Karibischen Meer bereist und dabei zahlreiche spannende Orte entdeckt.
Unsere Rundreise begann in Cancun und führte uns die Ostküste entlang über Tulum nach Bacalar. Nach einem Ausflug zu den Maya Ruinen in Calakmul ging es weiter in den Norden nach Merida und Campeche. Von dort führte uns unsere Route ins Landesinnere nach Valladolid, und mit einem Abstecher auf die Isla Mujeres schließlich zurück nach Cancun.
Die Ankunft in Cancun
Unser Flug ging von Frankfurt über Toronto in die Großstadt Cancun, die über 850.000 Einwohner zählt. Obwohl wir für die Stadt lediglich den ersten Tag geplant hatten, reichte uns das vollkommen aus.
Cancun ist bekannt als Touristenhochburg auf der mexikanischen Halbinsel und hat in den letzten Jahren stark aufgerüstet. Die Küste ist von riesigen Hotelkomplexen mit (privaten) Stränden sowie zahlreichen Einkaufszentren gesäumt und hat bei uns eher einen kommerziellen Eindruck hinterlassen.
Da wir uns vorher für Cancun keinen konkreten Plan gemacht hatten und auch noch etwas erschöpft von der Anreise waren, bestand unser Tag vor allem daraus, durch die Stadt und Geschäfte zu schlendern sowie die Küste und den Strand entlang zu spazieren. Dadurch konnten wir die ersten Eindrücke verarbeiten und uns auf die kommenden drei Wochen Rundreise durch Mexico vorbereiten.
Strände und die erste Maya-Ruine in Tulum
Am zweiten Tag unserer Reise ging es für uns morgens mit dem Bus weiter in die etwa zwei Stunden entfernte Stadt Tulum. Obwohl auch hier der Tourismus noch deutlich zu spüren war, fühlt sich Tulum mit seinen knapp 35.000 Einwohnern wesentlich gemütlicher und angenehmer an als das geschäftige Cancun. Die Stimmung und der Vibe der Stadt haben uns von Anfang an gefallen und wir fühlen uns direkt viel wohler.
Im Stadtzentrum wechselten sich bunte Souvenirläden mit kleinen Restaurants und Bars ab. Wir nutzten den Rest des Tages, um durch die Meile in der Innenstadt zu schlendern und uns einen ersten Eindruck von der bunten und hippen Stadt zu machen.
Für unsere zwei vollen Tage in Tulum beschlossen wir, Fahrräder zu leihen, um die Umgebung entlang der Küste zu erkunden. Diese Art der Fortbewegung können wir auch wirklich nur empfehlen. Die Küstenstraßen sind gut ausgebaut, sodass man hier wirklich entspannt lang radeln kann. Wir fuhren die Küste entlang in südlicher Richtung, vorbei an einigen Hotels und gelangten schließlich auf eine wunderschöne Küstenstraße mit wenig besuchten Stränden. Dort verbrachten wir dann auch den Rest des Tages und genossen die Sonne.
Und auch die Maya-Ruinen von Tulum lassen sich mit dem Fahrrad gut erreichen. Wir machten uns früh morgens auf den Weg und konnten die Ruinen in Ruhe genießen, bevor der Besucherandrang gegen 10 Uhr deutlich zunahm. Das Maya-Gelände ist relativ weitläufig und umfasst viele kleinere Ruinen und ein Haupt-Pyramide, die jedoch in ihrer Größe relativ überschaubar ist. Das besondere und beeindruckende an den Ruinen war für uns eher die Weitläufigkeit des grünen Geländes in Kontrast zu der direkten Lage an den Klippen und dem Meer.
Neben den Ruinen und den Stränden hat Tulum und seine Umgebung auch noch einige Cenoten (Grundwasserseen, die meist in Höhlen liegen) zu bieten. Leider hatten wir aber aufgrund unserer mangelnden Planung jedoch nicht mehr genug Zeit, diese auch zu besuchen.
Bacalar und die Lagune der 7 Farben
Noch weiter südlich und weniger als eine Stunde von der belizischen Grenze ging es für uns in die Kleinstadt Bacalar. Hier nahm der Tourismus deutlich ab und wir hatten erstmals Kommunikationsschwierigkeiten, da weder unser Gastgeber noch die Bedienungen englisch sprachen.
Bacalar ist vor allem bekannt für seine Lagune der 7 Farben. Jedoch mussten wir schnell feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, die Lagune aus der Nähe zu sehen, da die meisten Strände und Buchten zu Privatunterkünften oder Hotels gehören. Zwar gab es einige Angebote an Boots- und Segeltouren über die Lagune, wir wollten uns dieses Geld aber lieber sparen. Glücklicherweise erhielten wir von einem Einheimischen den Tipp, die etwas außerhalb gelegene Laguna Bonanza zu besuchen. Dort gab es zwar keinen richtigen Strand, dafür war das Wasser unfassbar klar und hatte eine wunderschöne türkise Farbe. Um die Lagune noch besser erkunden zu können, mieteten wir uns ein kleines Kanu und schipperten damit durch das Wasser.
Ebenfalls etwas außerhalb befindet sich die über 80 Meter tiefe Cenote Azul, die wir nach einem langen Spaziergang erreichten. Direkt am Rand der Cenote geht es steil nach unten, sodass man mit einem Sprung direkt im tiefen Wasser schwimmt.
Aber auch Bacalar als Stadt hat uns super gut gefallen, vor allem die nahezu autofreie Innenstadt. Dort gab es einen kleinen Park und ein Fort, das wir ebenfalls besuchten. Wir verbrachten auch einfach viel Zeit damit, durch die Innenstadt zu schlendern und zu entspannen.
Calakmul – die Maya-Ruinen im Dschungel
Von Bacalar aus buchten wir eine private Tagestour ins Landesinnere nach Calakmul. Dort befindet sich die größte bisher entdeckte Maya-Stadt Mexikos. Die Anlage liegt direkt im Dschungel und ist etwas schwerer zu erreichen, dadurch aber auch deutlich weniger stark besucht. Durch den geringen Touristenansturm ist es sogar erlaubt, die Pyramiden zu besteigen, wodurch wir einen unglaublichen Ausblick über den Dschungel bekamen.
Neben einer kleinen Dschungeltour, in der wir einige Vögel und auch ein Krokodil in freier Wildbahn zu Gesicht bekamen, besuchten wir zum Tagesende noch einen kleine Höhle. Bei Sonnenuntergang kamen dort Millionen von Fledermäusen heraus, was ein einmaliges Erlebnis war.
Kultur in Merida
Aufgrund der Busverbindungen führte uns unsere Reise von Bacalar einmal quer durch Yucatan in die Großstadt Merida. Diese Stadt ist eine der ältesten des Landes, gilt als kulturelle Hochburg und beherbergt eine Vielzahl an Museen und Kunsthandwerk-Läden. Als erstes unserer Reiseziele liegt Merida im Landesinneren, sodass die Temperaturen bis an die 40 Grad anstiegen, wodurch die Stadtbesichtigungen doch relativ kräftezehrend wurden. Von dem zentralen Platz in der Innenstadt und der Kathedrale schlenderten wir durch die einzelnen Straßen mit viele kleinen Läden mit traditionellem Kunsthandwerk und besuchten ein Museum über die Geschichte der Stadt. An einem Abend schauten wir uns noch eine kleine Show an, bei der verschiedene Tänze und musikalische Beiträge präsentiert wurden.
Ausflüge nach Celestun und Campeche
Von Merida aus buchten wir uns außerdem für zwei Tage einen Leihwagen, um auch noch zwei Städte in der Umgebung besuchen zu können.
Unser erster Ausflug führte uns in das ungefähr eine Stunde entfernte, an der Küste liegende Fischerdorf Celestun. Wir entschieden uns für dieses Ziel, da wir gelesen hatten, dass es dort noch freilebende Flamingo-Kolonien geben solle. Auch wenn wir diese leider nicht zu sehen bekamen, verbrachten wir noch einen entspannten Tag am Strand am Golf von Mexico.
Am nächsten Tag fuhren wir wieder südlich in die Küstenstadt Campeche, die weniger Touristen anlockt und dadurch eine sehr entspannte Stimmung ausstrahlte. Wir spazierten durch die Straßen voller süßer bunter Häuser und entlang mehrerer Kirchen. Wir gelangten zu der Kathedrale von Campeche, auf deren Vorplatz ein kleiner Trödelmarkt stattfand.
Um die Stadt auch von oben bestaunen zu können, bestiegen wir eine alte Stadtmauer und spazierten so über den Dächern entlang. Zum Abschluss unseres Tages schlenderten wir noch an der Promenade entlang, bevor wir das Auto am Abend zurückgaben.
Cenoten-Tour in Valladolid
Ursprünglich hatten wir gar nicht geplant, nach Valladolid zu fahren. Doch nachdem uns mehrere Leute die Stadt im Landesinneren zwischen Merida und Cancun empfohlen hatten, änderten wir kurzerhand unsere Pläne. Nach den Tagen in der Großstadt Merida war Valladolid zur Abwechslung wieder eine angenehme Kleinstadt, in der man den Tourismus aufgrund der Nähe zu Chichen Itza trotzdem deutlich spüren konnte.
Abgesehen von der Innenstadt mit vielen kleinen Geschäften und Souvenirläden hat Valladolid vor allem einige Cenoten zu bieten. Daher liehen wir uns für einen Tag einen Roller, um so viele Cenoten wie möglich besichtigen zu können. Letztendlich besuchten wir aufgrund eines plötzlich einsetzenden Regenschauers und unserer schlechten Navigation doch nur drei Cenoten. Eine davon war die Cenote Suytun, die ihre Popularität unter anderem zahlreichen Instagram-Beiträgen zu verdanken hat. In den Cenoten hatten wir auch die Möglichkeit schwimmen und schnorcheln zu gehen, was eine wunderbare Abkühlung war.
Lang ersehnte Flamingos am Ria Lagato und die Pink-Lakes
Von Valladolid aus buchten wir noch eine private Tour in den Norden der Halbinsel in das Biosphärenreservat Ria Lagarto. Dort bekamen wir eine Bootstour über den Ria, wo wir nicht nur verschiedene Vogelarten, sondern auch endlich Flamingos in der freien Wildbahn sehen konnten. Und sogar einen Alligator bekamen wir aus nächster Nähe zu Gesicht. Als Highlight erhielten wir hier auch die Möglichkeit, ein traditionelles Maya-Bad zu erleben, bei dem man sich mit Schlamm einreibt.
Nach dem Mittagessen ging es weiter an die Pink-Lakes. Diese sehen zwar ganz cool aus und bieten eine gute Kulisse für Fotos, sind letztendlich aber doch nur eine überteuerte Touristenattraktion.
Als Ausgleich machten wir auf dem Rückweg noch einen kurzen Stop bei einem abgelegenen Strand. Dort konnten wir noch mal entspannt am Meer entlang schlendern und ein kleines Fotoshooting veranstalteten.
Schnorcheln auf der Isla Mujeres
Bereits einen Tag vor Abflug kehrten wir zurück nach Cancun. Unseren letzten Tag verbrachten wir auf der Isla Mujeres, die ungefähr 10 Kilometer vor der Küste liegt. Eine Fähre brachte uns schnell und unkompliziert dorthin, wir kamen aber natürlich mit zahlreichen anderen Touristen an der zentralen Flaniermeile an. Wie auch schon in Cancun war der Tourismus hier deutlich spürbar und die Insel dementsprechend voll.
Nachdem wir uns einen kurzen Überblick verschafft hatten, buchten wir eine Bootstour mit Schnorchelausflug. Wir sahen zwar einige Fische und sogar ein paar kleine Barrakudas, aber insgesamt war die Unterwasserwelt weniger spektakulär als erhofft. Den Rest des Tages schlenderten wir einfach über die Insel und durch die Fußgängerzone.
Zum Abschluss unserer Mexiko Reise genossen wir unser letztes mexikanisches Abendessen direkt am Strand, was ein perfekter Abschluss unserer Reise war.