Im Februar und März waren wir drei Wochen mit dem Backpack auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan im Südosten des Landes unterwegs. Für uns beide war es das erste Mal, dass wir Mexiko und Mittelamerika bereisten. Und für mich war es auch noch die erste Reise, bei der ich keine konkreten Pläne im Vorfeld gemacht oder gebucht hatte. Wir stiegen also beide nahezu planlos in das Flugzeug und ließen uns überraschen.
Erfahrt nun in unserem Bericht, wie wir die Halbinsel Yucatan während unserer Reise erlebt und welche Eindrücke wir gesammelt haben.
Das hat Yucatan zu bieten
Yucatan bietet für Reisende und Touristen eine Fülle an verschiedenen Möglichkeiten. Von Strand und Entspannung über Action und Urwald bis hin zu Kultur ist alles dabei.
Die Halbinsel grenzt im Osten an das Karibische Meer und im Westen an den Golf von Mexiko. Besonders die Strände entlang des Karibischen Meers waren ein absoluter Traum. Mit den hellen Sandstränden, Palmen und klarem Wasser kommt sofort das typische Urlaubsfeeling auf. Allerdings sind die Strände entlang der Karibikküste von Cancun bis Tulum touristische Gebiete und daher sehr belebt. Dafür luden auch die Lagunen im Süden um die Kleinstadt Bacalar herum zum Schwimmen und Entspannen ein und haben uns direkt überzeugt.
Zusätzlich zu den Stränden gibt es in Mexico und besonders in Yucatan ein hohes Aufkommen von Cenoten. Diese natürlichen, teilweise magisch wirkenden Süßwasserhöhlen bieten ebenfalls Möglichkeiten zum Schwimmen oder Schnorcheln. Und mit etwas Glück sind auch Fische oder Schildkröten zu entdecken.
Ansonsten ist Yucatan vor allem für die Maya-Kultur und deren archäologische Stätten bekannt. Die Maya-Pyramide in Chichen Itza gehört sogar zu den modernen sieben Weltwundern, jedoch haben wir diese aufgrund des hohen Touristenaufkommens ausgelassen. Stattdessen haben wir die Ruinen in Tulum am Stand und die Maya-Stätte in Calakmul im Dschungel besucht. Es gibt jedoch noch viele weitere Ruinen aus einer Zeitspanne von mehreren tausend Jahren, die man besichtigen kann.
Natürlich gibt es in Yucatan auch verschiedene größere Städte, die man erkunden kann.
Cancun ist eine der bekanntesten Städte im Nordosten und ein beliebtes Urlaubsziel für Strand-, Hotel- und Partyurlauber. Deutlich besser hat uns die weiter südlich liegende Stadt Tulum gefallen, die neben schönen Stränden auch noch Maya-Ruinen und Cenoten zu bieten hat. Im Westen der Halbinsel liegt Merida als eine der größten Städte Yucatans und ist bekannt für seine Architektur und Kultur, ebenso wie Campeche.
Die Menschen in Yucatan, Sprachprobleme und die Sicherheit
Obwohl einige Leute anfangs etwas skeptisch gegenüber unseren Reiseplänen nach Mexiko waren und etwas Sorge wegen der Sicherheit hatten, fühlten wir uns zu keiner Zeit wirklich unsicher.
Der Tourismus hat in Mexiko in den letzten Jahren deutlich zugenommen und trägt einen großen Teil zur Wirtschaft bei. Vor allem in den touristischen Gegenden sind die Einheimischen daran interessiert, dass sich Touristen dort wohlfühlen. Wir haben sie immer als freundlich und hilfsbereit wahrgenommen.
Am Anfang war die hohe Präsenz von Polizei und Militär, das zum Teil stark bewaffnet war, zwar etwas ungewohnt, wir haben uns aber nie wirklich bedroht gefühlt.
In den weniger touristischen Gegenden Yucatans sprachen zwar immer weniger Personen englisch, aber selbst das stellte kein Problem dar. Niemand störte es, dass wir kaum spanisch sprachen, und dank Google Übersetzer konnten wir uns trotzdem immer verständigen.
Das mexikanische Essen
Wie erwartet gibt es in Mexiko an fast jeder Ecke Angebote für Tortillas, Quesadillas und Tacos. Anders jedoch als wir es von den mexikanischen Restaurants in Deutschland kennen, sind diese weder mit Mais noch mit Kidneybohnen gefüllt. Stattdessen war die Füllung eher simpel und meistens sehr fleischlastig. Dazu gibt es verschiedene sehr leckere Soßen und Dips, wie Guacamole oder Bohnencreme.
Das typische mexikanische Frühstück ist eher deftig und besteht meistens aus Eiern, Tortillas, Linsen, Bohnen(Creme) und/oder Tomatensoße. Im Vergleich zu unserem europäischen Frühstück war dies zuerst etwas ungewohnt, aber trotzdem sehr lecker. Neben den mexikanischen Angeboten gab es auch einige Restaurants, in denen wir auch klassisches Frühstück mit Brötchen oder Pancakes bekamen.
Alles in allem würden wir das Essen als lecker, nach drei Wochen aber doch etwas einseitig beschreiben
Fortbewegung in Mexico
Um von einer Stadt zur nächsten zu gelangen, nutzten wir während unserer Reise vorwiegend die Ado-Busse, die sich insbesondere an Touristen richten. Die Busse waren modern, bequem und vor allem klimatisiert, was das Reisen sehr angenehm gestaltete. Wir kauften unsere Tickets immer ein paar Tage im Voraus online, um am Tag der Reise ohne Wartezeit in den Bus einsteigen zu können.
Busse und öffentliche Verkehrsmittel haben wir lediglich in Cancun und Merida wahrgenommen, jedoch selbst nicht wirklich genutzt, da wir keine Buspläne oder ähnliches gefunden haben. Dafür wurde hier Uber angeboten, was eine deutlich günstigere und einfachere Alternative zu Taxis ist. Wir konnten direkt in der App unser Ziel eingeben und auch direkt bezahlen, was den Transport bei Sprachbarrieren vereinfachte. Um in den anderen Städten, in denen Uber nicht angeboten wird, nicht immer auf teuerere Taxis angewiesen zu sein, organisierten wir uns hier auch unsere eigenen Transportmittel. Wir haben uns sowohl Fahrräder als auch einen Roller ausgeliehen. Beides fanden wir eine super Möglichkeit, um entspannt die weitere Umgebung zu erkunden. Ansonsten haben wir aber auch viele Strecken einfach zu Fuß zurückgelegt.
Insgesamt war die Fortbewegung in Mexiko sehr unkompliziert und angenehm, auch dank der modernen und komfortablen Transportmöglichkeiten.
Kosten für drei Wochen Yucatan
Für unsere dreiwöchige Backpacking-Reise durch Yucatan haben wir knapp 2.000€ pro Person ausgegeben, davon waren 650€ die Flugkosten. Sicherlich ist es auch möglich, eine solche Reise mit einem geringeren Budget zu planen. Wir waren jedoch recht spontan und haben oft kurzfristig gebucht, wodurch die Kosten etwas höher ausfielen.
Die Preise in Restaurants sind etwas günstiger als in Deutschland, wir haben schätzungsweise zwischen 5€ und 10€ für ein Hauptgericht bezahlt. Die Unterkünfte haben wir jeweils nur ein paar Tage im Voraus über AirBnB gebucht und zwischen 30 und 40 Euro pro Nacht bezahlt. Wenn man weiter im Voraus bucht, findet man aber sicherlich auch günstigere Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Kosten für Eintrittskarten variieren stark und hängen davon ab, wie touristisch die Gegend und die Attraktion ist. So kostete der Eintritt für die Cenote Azul in Bacalar beispielsweise weniger als 2,50€, während die Cenote Suytun in Valladolid über 6€ und die Pink Lakes sogar über 10€ gekostet haben.
Unser persönliches Worst of Yucatan
Auch wenn uns Mexiko und Yucatan allgemein sehr gut gefallen hat, würden wir Cancun nicht unbedingt noch einmal besuchen. Die Stadt ist sehr touristisch und kommerzialisiert, hauptsächlich von Party- und Pauschaltouristen besucht. Der amerikanische Einfluss ist hier besonders spürbar.
Zusätzlich muss man bedenken, dass das Wetter in Mexiko auch im Februar/März sehr sommerlich ist und es bis zu 40 Grad warm werden kann. Diese trockene Hitze hat uns viel Energie gekostet, wodurch die Ausflüge manchmal doch recht anstrengend waren.
Unser persönliches Best of Yucatan
Mit Abstand am besten gefallen hat uns unser Aufenthalt in Bacalar und der damit verbundene Ausflug nach Calakmul.
Bacalar hat einen unvergleichlich entspannten Flair, was sicherlich an dem vergleichsweise geringen Touristenaufkommen und der fast autofreien Innenstadt liegt. Die tiefe Cenote Azul, die eigentlich eher einem See gleicht, und die umliegenden Lagunen sind schwer miteinander zu vergleichen, aber trotzdem beide ein absolutes Highlight. Die Lagunen haben unfassbar klares und blaues Wasser und es gibt eine Vielzahl von Aktivitäten auf und im Wasser.
Auch der Ausflug nach Calakmul mit einer Dschungeltour war jeden Cent wert. Die verlassenen Maya-Städte im Dschungel zu erkunden und den Ausblick von der höchsten Pyramide zu erreichen, war beeindruckend und ein unvergessliches Erlebnis. Wir können diesen Ausflug wirklich nur jedem empfehlen.