Insgesamt drei Wochen waren wir mit dem Backpack in Malaysia unterwegs. Für uns beide war es das erste Mal in Südostasien, sodass wir voller Vorfreude und Spannung ins Flugzeug stiegen.
Erfahrt nun in unserem Bericht, wie wir Malaysia während unserer Reise erlebt und welche Eindrücke wir gesammelt haben.
Das hat Malaysia zu bieten
Wir haben Malaysia als ein sehr vielfältiges Land erlebt. Grund dafür ist, dass sich in Malaysia verschiedene Kulturen und Religionen vermischen und auf harmonische Weise zusammenleben.
Über die Hälfte der Bevölkerung Malaysias ist muslimisch, was sich in den prächtigen Moscheen und dem alltäglichen Leben widerspiegelt. Gleichzeitig sind auch der Buddhismus und Hinduismus bedeutende Religionen im Land, und ihre Tempel lassen sich ebenfalls zu Genüge finden.
Neben der Hauptstadt Kuala Lumpur gibt es in Malaysia auch noch weitere Großstädte wie Georgetown und Ipoh, die es sich zu besuchen lohnt. Kuala Lumpur haben wir dabei als die modernste Stadt empfunden, die uns mit den zahlreichen Hochhäusern, Mall und Tempeln beeindruckt hat. Die Städte Georgetown und Ipoh hingegen überzeugen vor allem durch ihren kulturellen Charme und die Streetart.
Über die Hälfte des malaysischen Landes ist mit Regenwald bedeckt. Dabei befindet sich der bedeutendste Teil auf der Insel Borneo, die wir jedoch nicht besucht haben. Auf dem westmalaysischen Festland liegt jedoch der Taman Negara, einer der ältesten Regenwälder der Welt. Diesen kann man aus dem Dorf Kuala Tahan entdecken, sowohl auf eigene Faust auf den vorgegebenen Wanderwegen, als auch mit einem Guide über kleine Trails bis tief in den Regenwald. Entscheidet man sich für eine der zahlreichen Touren, hat man die Auswahl zwischen kürzeren Tagestouren oder mehrtägigen Trekking-Abenteuern inklusive Übernachtung im Dschungel.
Neben dem Taman Negara gibt es viele weitere Geoparks und Naturgebiete, die zum Wandern einladen. Besonders angenehm ist ein Aufenthalt in den Cameron Highlands, da diese aufgrund ihrer Höhenlage ein milderes Klima haben und im Vergleich zum Rest des Landes etwas kühler sind. Neben verschiedenen Wanderwegen gibt es dort vor allem zahlreiche Teeplantagen und Erdbeerfelder zu besuchen.
Aber auch für einen entspannten Strandurlaub eignet sich Malaysia hervorragend. Auf der Insel Langkawi haben wir mehrere entspannte Stunden am Meer verbringen können. Aber auch die Ostküste und die dort liegende Insel bieten traumhafte Strände und laden zum Verweilen und Entspannen ein.
Die Menschen in Malaysia und Sprachprobleme
Von Anfang an haben wir die Menschen und die Atmosphäre in Malaysia als deutlich entspannter im Vergleich zu Europa wahrgenommen. Alles wirkt entschleunigt und weniger stressig, was uns direkt gefallen hat.
Die Einheimischen waren uns gegenüber immer unglaublich hilfsbereit. Es ist sogar mehrmals vorgenommen, dass sie uns schon zu Hilfe kamen, noch bevor wir sie darum bitten konnten.
Besonders unser Busfahrer im Taman Negara war eine unschätzbare Unterstützung, als unsere gebuchte Unterkunft nicht verfügbar war und wir sind uns nicht sicher, wie alles ohne ihn verlaufen wäre.
Generell sprachen die meisten Menschen, mit denen wir Kontakt hatten, Englisch. Dabei handelte es sich vorwiegend aber auch um Personen in Restaurants und Hotels, die regelmäßig mit Touristen zu tun haben. Trotzdem gestaltete sich die Kommunikation gelegentlich etwas schwierig, da die Einheimischen oft einen starken Akzent hatten. Das Tragen von Masken oder die Kommunikation an Schaltern hinter Glasscheiben erschwerten das Verständnis zusätzlich.
Das asiatische Essen
Durch das Zusammenkommen der Nationalitäten ist die Küche in Malaysia sehr vielfältig. Dabei ist Reis eines der Hauptnahrungsmittel und wird auch zum Frühstück gegessen. Dadurch gestaltete sich das Frühstück sich für uns teilweise etwas schwierig, da gerade außerhalb der Großstädte kein typisch europäisches Frühstück angeboten wurde. Statt Brot oder Müsli gab es gebratene Nudeln, Reis und Pommes am Morgen. Für mich ein sehr gewöhnungsbedürftiger Start in den Tag. Niklas kam damit besser zurecht.
Neben der malaysischen Küche fiel uns insbesondere die Vielzahl von indischen Restaurants auf. In diesen wurde zum Teil sogar zwischen nord- und südindischer Küche unterschieden.
Neben den klassischen Restaurants sind in Malaysia die Street-Food-Märkte eine beliebte Alternative. Dort kann man an zahlreichen Ständen verschiedene Gerichte und fertig zubereitete Lebensmittel für günstige Preise kaufen. Aber auch innerhalb der Städte gab es immer wieder vereinzelte Stände, die Essen zum Mitnehmen anboten.
Was wir während unserer Zeit in Malaysia vermisst, bzw. gar nicht gesehen haben, waren normale Supermärkte. Wir waren zwar in einer Vielzahl von kleineren Supermärkten, in denen man Instant-Nudeln und verschiedene Snacks kaufen konnte. Aber einen Supermarkt mit einer breiten Auswahl an Lebensmitteln, mit denen man sich seine eigene Mahlzeit zubereiten könnte, haben wir nicht gefunden.
Fortbewegung in Malaysia
Die Bewältigung der Langstrecken zwischen verschiedenen Orten gestaltete sich nicht so einfach wie gedacht. Obwohl wir im Voraus gelesen hatten, dass Bustickets ganz einfach über die Website 12go.asia gekauft werden können, empfanden wir diese Seite als unübersichtlich und verwirrend. Einige Busanbieter wurden dort überhaupt nicht angezeigt. Daher haben wir unsere Fahrten in und aus dem Taman Negara bei Han Travel direkt auf ihrer Website gebucht. Die restlichen Fahrten haben wir dann bei unserer Ankunft direkt am Busbahnhof im Voraus gekauft, was problemlos funktionierte. Auch die Fähre nach Langkawi haben wir einen Tag im Voraus online gebucht.
Innerhalb von Kuala Lumpur gibt es ein Metro-System, mit dem man problemlos in die Stadt und in die umliegenden Gebiete gelangen kann. Allerdings haben die Wege dabei zum Teil relativ viel Zeit in Anspruch genommen. Und auch der Ticketkauf war nicht immer ganz einfach, sodass wir mehrmals um Hilfe fragen mussten.
Und auch innerhalb der Städte Georgetown und Ipoh haben wir mit Bussen ebenfalls öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Die Abfahrtszeiten haben wir uns ganz einfach über Google Maps anzeigen lassen, doch schienen die angegebenen Zeiten nicht immer korrekt zu sein.
Als Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln gab es in den größeren Städten Kuala Lumpur und Ipoh sowie auf den Inseln Georgetown und Langkawi das Angebot von Grab, dem asiatischen Pendant zu Uber. Über die App kann man direkt sein Ziel eingeben und die Fahrt auch dort bezahlen. In der Regel sind Fahrten mit Grab deutlich günstiger als mit dem Taxi.
Wenn man sich den etwas wilderen asiatischen Fahrweisen und dem Linksverkehr gewachsen sieht, ist der Roller häufig eine gute Möglichkeit, um die Umgebung zu erkunden.
Kosten für drei Wochen Malaysia
Während unserer 20-tägigen Reise durch Malaysia haben wir insgesamt 13.652 malaysische Ringgit ausgegeben, was etwa 697€ pro Person entspricht. Hinzu kamen noch etwa 500€ für den Flug mit Etihad mit einem Zwischenstopp in Abu Dhabi.
Im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern zählt Malaysia zu den eher teureren Reisezielen. Dennoch hätten wir unseren Aufenthalt dort aber sicherlich auch kostengünstiger gestalten können.
Unsere größten Ausgaben fielen für die Unterkünfte an. Wir hatten jedoch während der gesamten Reise immer komplett eigene Unterkünfte und waren in keinen Homestays oder Hostels. Gebucht haben wie die Unterkünfte über AirBnB und booking.com sowie über agoda.
Der zweite große Kostenpunkt war eindeutig das Essen. Das war aber unter anderem auch dem Grund geschuldet, dass wir uns eigentlich vegetarisch ernähren. Die besonders günstigen Gerichte auf den Streetfood Märkten enthielten aber häufig Fleisch, weshalb wir doch öfter auf teurere Restaurants ausgewichen sind. Wobei “teuer” hier auch relativ zu betrachten ist, denn auch in den Restaurants hat ein Hauptgericht inklusive Getränk nie mehr als 10€ pro Person gekostet.
Die meisten Touristenattraktionen wie Tempel waren entweder kostenlos oder verlangten lediglich eine geringe Eintrittsgebühr von 1-2€. Nur ganz selten haben wir auch mal etwas mehr Eintritt bis zu 5€ bezahlt.
Rückblickend bereuen wir es aber nicht, vielleicht an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Geld ausgegeben zu haben. Denn wir wollen unsere Zeit auf der Reise schließlich auch genießen.
Unser persönliches Worst of
Als negativste Erfahrung während unserer Malaysia Reise können wir ganz klar die Unterkunft in Taman Negara benennen. Wir waren zwar auf Insekten vorbereitet, schließlich befanden wir uns nahe eines Regenwaldes. Dennoch waren die Insekten in und um unsere Unterkunft herum etwas ekelerregend. Und auch die Sauberkeit unserer Unterkunft ließ zu wünschen übrig und wir waren wirklich froh, unsere eigenen Schlafsäcke eingepackt zu haben. Mit jedem Tag nahm unser Unwohlseinund der Ekel zu, sodass wir uns nach der dritten Nacht auf die Abreise freuten.
Außerdem gilt es noch zu erwähnen, dass man sich auch auf das Klima in Südostasien einstellen muss. Vor allem in den ersten Tagen in Kuala Lumpur haben wir stark mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen gehabt, da wir ja auch noch direkt aus dem Winter kamen. Jeder Fußweg kostete uns unglaublich viel Energie und wir waren schnell erschöpft. Auch im Taman Negara stellte das Klima eine Herausforderung dar, doch im Laufe der Zeit konnten wir uns daran gewöhnen. Und wir fanden einen Trick für uns heraus: sofern möglich regelmäßig in Malls oder Geschäfte gehen, einfach um sich für ein paar Minuten abzukühlen.
Unser persönliches Best of
Besonders beeindruckt hat uns die Vielfältigkeit des Landes, der Bevölkerung und die dadurch entstandene Abwechslung während unserer Reise. Von der beeindruckenden Modernität der Stadt Kuala Lumpur voller Hochhäuser über das kleine Dörfchen Kuala Tahan mitten im Regenwald, wo es nicht einmal Taxis gab, bis hin zu Inseln und Stränden. Der Kontrast aus wunderschöner Natur und modernen sowie von Kultur geprägten Städten hat unsere Reise durch Malaysia zu etwas Besonderem gemacht.
Auch wenn wir es vorher nicht erwartet hätten, hatten es uns die vielen verschiedenen Tempel angetan. Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass wir nur einige der größten Tempel anschauen und dann irgendwann genug Tempel gesehen hätten. Letztendlich haben wir aber doch fast jeden Tempel besichtigt, an dem wir vorbeigekommen sind.
Besonders genossen haben wir auch die gesamte Atmosphäre in Malaysia und die dort herrschende Entschleunigung. Die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der Einheimischen hat uns positiv überrascht und immer wieder begeistert. Während unserer gesamten Reise haben wir uns daher stets sehr wohl und willkommen gefühlt.
Niklas möchte an dieser Stelle außerdem auch noch den Personenbeförderungsdienst Grab aufführen, denn “der ist einfach unschlagbar.”