Auch wenn die neuseeländische Nordinsel häufig als weniger schön und spektakulär beschrieben wird, konnte uns die Auckland Region mit ihrer natürlichen Schönheit überzeugen. Die Region ist von Wasser umgeben und bietet daher zahlreiche Strände, Buchten und Inseln zum Erkunden. Neben den Stränden gibt es außerdem zahlreiche Regionalparks, die sich hervorragend zum Wandern, Picknicken und Entdecken der Natur eignen.
Nach unserem WWOOFing-Aufenthalt in Whangarei brachen wir Anfang Juli auf, um die Auckland Region zu erkunden.
Auf dem Weg machten wir zunächst einen Stopp bei den Omeru Falls, bevor wir weiter zum malerischen Muriwai Beach fuhren. Nachdem wir dort eine Nacht verbracht hatten, ging es weiter zum verlassenen Bethells Beach. Anschließend erkundeten wir die Karamatura Falls und kamen schließlich im Waitakere Ranges Regional Park sowie am idyllischen Whatipu Beach an. Von dort aus führte uns unsere Tour wieder in den Norden zum beliebten Piha Beach, bevor wir für einige Tage in die lebendige Stadt Auckland zurückkehrten. Danach statteten wir dem Duder Regional Park einen Besuch ab. Einen Monat später sollten wir aber noch einmal wiederkommen und das Cleverdon Scenic Reserve sowie die Hanua Falls besuchen.
Omeru Falls
Unsere Entdeckungsreise durch die Auckland Region begann im nördlichen Teil, wo die Omeru Falls auf uns warteten. Wir entschieden uns bewusst gegen den schnellen Weg über die Autobahn und wählten stattdessen eine malerische Landstraße, die uns an diesem Wasserfall vorbeiführte.
Vom Parkplatz aus erreichten wir die Omeru Falls nach etwa 10 Minuten Fußweg. Dieser war in seiner Größe recht bescheiden und so kehrten wir nach ein paar Fotos schnell wieder um. Am Parkplatz zurückgekommen, warfen wir dann aber noch mal einen Blick auf das dortige Schild, nur um festzustellen, dass wir den eigentlichen Wasserfall gar nicht erreicht hatten, und wir eigentlich noch etwas weiter hätten laufen müssen. Da wir aber nicht die Motivation hatten, noch einmal umzukehren und wir während unserer Reise sicherlich noch einige weitere Wasserfälle sehen würden, beschlossen wir, unseren Weg weiter fortzusetzen.
Muriwai Beach
Wir starteten den nächsten Morgen mit einem Kaffee und einem entspannten Spaziergang über den Muriwai Beach. Dieser weitläufige Strand erstreckt sich über eine Länge von etwa 60 Kilometern und ist bekannt für seine raue Schönheit und seine beeindruckenden Felsformationen, die entlang der Küste aufragen.
Zu unserer Freude war es ein warmer Tag und der schwarze Sand glitzerte im Licht der Sonne. Während wir so über den Strand schlenderten, konnten wir einige Kitesurfer beobachten, die im Wasser ihre Tricks vollführten. Wir erreichten einige hohe Klippen, in denen wir eine kleine Höhle fanden. So zogen wir unsere Schuhe aus und liefen durch das seichte Meerwasser, um ins Innere der Höhle zu gelangen. Hier nutzten wir die Gelegenheit, einige eindrucksvolle Fotos zu schießen, bevor die Flut weiter anstieg und uns wieder aus der Höhle vertrieb.
Da die Mittagssonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte und meine Jeans bereits nass geworden war, beschloss ich kurzerhand, die Hose abzulegen und ein Stück tiefer ins Meer zu waten. Auch wenn das Wasser noch recht frisch war, war es eine angenehme Abkühlung und dabei auch noch mein erstes Mal, dass ich in Neuseeland im Meer war.
Bethells beach
Am Nachmittag führte uns unsere Tour durch die Auckland Region an den Bethells Beach. Dieser erstreckt sich über eine Länge von etwa 1,2 Kilometern und ist von hohen, mit Sanddünen bedeckten Hügeln umgeben. Der Strand liegt etwas abgeschieden und während unseres mehrstündigen Aufenthalts waren wir dort alleine.
Die Sonne hatte sich mittlerweile hinter dicken Wolken versteckt, was dem Strand eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre verlieh.
Wir spazierten am Wasser entlang und besonders Niklas bewunderte die Felsformationen, die sich uns boten. Und auch hier gab es eine Höhle zu entdecken, die sich prima als Fotokulisse eignete.
In der näheren Umgebung gab es zudem einige Wanderwege und sogar einen See. Leider waren diese jedoch alle gesperrt, vermutlich aufgrund der Auswirkungen des Unwetters zu Beginn des Jahres.
Whatipu Beach
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem kurzen Zwischenstopp bei den Karamatura Falls auf den Weg zum Whatipu Beach. Dieser Strand liegt im Waitakere Ranges Regional Park, einem etwa 16.000 Hektar großen Naturschutzgebiet. Unser eigentlicher Plan war es, einen der zahlreichen Wanderwege zu laufen und den Wald mit seinen Kauri-Bäumen zu erkunden. Jedoch fuhren wir zunächst zum Whatipu Beach, wo wir aufgrund seiner Abgelegenheit mal wieder die einzigen Besucher waren.
Auch wenn der Strand uns im Regen empfangen hat, konnte er uns mit seinem schwarz glitzernden Sand, dem stürmischen Meer, den angrenzenden Dünen und umliegenden Bergen letztendlich begeistern.
Wir verbrachten einen Großteil des Tages damit, am Strand entlang zu spazieren, die Felsformationen zu bewundern und die Aussicht auf das wilde Meer und den nahegelegenen Leuchtturm zu genießen.
Piha beach & Mercer Bay Loop Track
Gegen Abend beschlossen wir, doch noch einmal nördlich an den Piha Beach zu fahren. Obwohl der Piha Beach nur wenige Kilometer vom Whatipu Beach entfernt liegt, dauerte die Fahrt fast eine Stunde, da wir aufgrund des Regionalparks nicht entlang der Küste fahren konnten und stattdessen einen Umweg nehmen mussten.
Am nächsten Morgen statteten wir dem Piha Beach nur einen kurzen Besuch ab und fuhren weiter zu unserem eigentlichen Ziel: dem Mercer Bay Loop Track, einem der wenigen Wanderwege, die geöffnet waren. Der etwa zwei Kilometer lange Track führte uns direkt an der Küste entlang, die sich hoch über dem Meer erhob. Von dort hatten wir eine atemberaubende Aussicht über das Meer und die umliegenden Berge. Jedoch wollte das Wetter nicht so recht mitspielen. Während wir bei unserem Start von strahlendem Sonnenschein begrüßt wurden, wurde es mit jeder Minute windiger. Als wir schließlich den zentralen Aussichtspunkt in der Mitte des Wanderwegs erreichten, zogen sich graue Wolken am Himmel zusammen, und nur wenige Minuten später öffnete der Himmel seine Schleusen.
Im strömenden Regen setzten wir unseren Weg fort und kamen völlig durchnässt und leicht frierend am Van an. Glücklicherweise hatte die Sonne aber bereits wieder zu scheinen begonnen. Wir zogen uns nur noch noch schnell trockene Kleidung an, bevor wir unsere Fahrt nach Auckland City fortsetzen.
Duder Regional Park
Nachdem wir ein paar Tage in Auckland City verbracht hatten, verließen wir die Stadt wieder und fuhren die östliche Küste entlang zu unserem Nächsten Ziel, der Coromandel Peninsula.
Auf unserem Weg legten wir einen Stop im Duder Regionalpark ein, der nicht nur Wälder und Wiesen, sondern auch Küstengebiete umfasst. Auf verschiedenen Wanderwegen hat man die Gelegenheit, die Natur und dort lebende Tiere zu erkunden. Wir entschieden uns für den “Farm Loop Track” und liefen über grüne Wiesen und Weideflächen, vorbei an Kühen und Schafen. An der Küste hatten wir eine schöne Aussicht auf das glitzernde Meer und den Hauraki Gulf. An diesem Tag hatten wir etwas mehr Glück mit dem Wetter und genossen die Sonne. Gerade als es doch zu regnen begann, erreichten wir glücklicherweise wieder unseren Van und blieben dieses Mal trocken.
Clevedon Scenic Reserve
Während unserer zwei Monate Arbeitszeit auf einer Hühnerfarm kamen wir dann auch noch einmal in die Auckland Region zurück und besuchten das Clevedon Scenic Reserve. Dieses Naturschutzgebiet erstreckt sich über etwa 27 Hektar und besteht aus dichtem Buschland, Regenwäldern und grasbewachsenen Flächen. Wir entschieden uns für den beliebten “Lookout Track”, der zu einem Aussichtspunkt führt, von dem man die Küste und die Umgebung überblicken kann.
Schnell stellten wir allerdings fest, dass der Track kein klassischer Wanderweg war, sondern vielmehr aus einer endlosen Treppe bestand. Über 900 Stufen später erreichten wir endlich den Gipfel, doch der Blick über die umliegenden Wälder entschädigte für die Anstrengung. In der Ferne konnten wir sogar die markante Skyline von Auckland ausmachen.
Huana Falls
Unser Ausflug führte uns weiter in den Hunua Ranges Regional Park, genauer gesagt zu den Huana Falls. Der Hunua Ranges Regional Park bietet eine Reihe an verschiedenen Spazierwegen, aber auch einige idyllische Plätze zum Picknicken und Entspannen.
Vom Parkplatz aus überquerten wir eine Fußgängerbrücke und erhielten direkt einen Blick auf den 30m hohen Wasserfall. Wir wählten einen kurzen Wanderweg und gelangen recht schnell zu dem Pool, in den der Wasserfall mündet. Von dort hatten wir einen guten Blick auf die beeindruckenden Huana Falls und nutzten diese Gelegenheit für ein kleines Fotoshooting.
Anschließend folgten wir dem Weg weiter und gelangen zu einem etwas auf einem Hügel liegenden Aussichtspunkt. Von hier aus konnten wir den Wasserfall erneut bewundern, diesmal aus der Ferne und mit einer völlig neuen Perspektive.