Die Stadt Queenstown auf der neuseeländischen Südinsel gilt als die Adrenalin Metropole und wird daher auch als “Hauptstadt des Abenteuers” bezeichnet. Die zahlreichen Freizeitangebote reichen von Bungeejumping, über Canyoning und Bootstouren bis hin zu einer Vielzahl von Restaurants und Bars. Durch die Lage am Ufer des Wakatipu-Sees, umgeben von den Remarkables-Mountains, hat Queenstown zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten. Im Sommer laden die Buchten des Sees zum Baden ein, und die zahlreichen Wanderwege in der Umgebung bieten etwas für jedes Fitnesslevel. Später bieten dann die schneebedeckten Berge mit mehreren Skigebieten die perfekten Bedingungen für Wintersportler.
Aufgrund dieses vielfältigen Angebots ist Queenstown auch für die Neuseeländer ein beliebtes Urlaubsziel. Daher hatten wir mit einer überfüllten Stadt voller Touristen gerechnet, wurden jedoch positiv überrascht. Uns gefiel die Atmosphäre der Stadt mit dem Blick auf die umliegenden Berge und wir fühlten uns dort einfach wohl. Als wir Queenstown nach zwei Tagen wieder verließen, waren wir tatsächlich etwas traurig. Wir hatten das Gefühl, die Gegend noch nicht genug erkundet und die Möglichkeiten der Stadt noch nicht ausreichend ausgeschöpft zu haben.
Anreise über die Crown Range Road
Nach unserem Aufenthalt in der Stadt Wanaka führte uns unser Weg nun über die Crown Range nach Queenstown. Die Crown Range gilt als höchste Straße Neuseelands und ist eine beliebte Verbindungsstrecke für Reisende zwischen den beiden Städten. Wir folgten der Straße etwa eine Stunde und genossen den Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler.
Bradrona – ein ungewöhnlicher Zaun
Während unserer Fahrt passierten wir den so genannten Bradrona, ein besonderer Anblick am Straßenrand. Denn dieser Zaun ist mit hunderten bunten BHs behangen. In den späten 1990er und Anfang der 2000er hat wohl eine Gruppe von Frauen aus Spaß ihre BHs dort aufgehängt, und weitere folgten diesem Beispiel. Mit der Zeit entwickelte sich “Bradrona” allerdings zu einem Symbol für den Kampf gegen Brustkrebs und dient dazu, das Bewusstsein für Brustkrebs-Vorsorge zu stärken. Heute steht sogar eine Spendenbox für die Breast Cancer Foundation von Neuseeland neben dem Zaun.
Cardrona Hotel – Überreste des Goldrausches
Am frühen Nachmittag erreichten wir das historische Cardrona Hotel, eines der ältesten und bekanntesten Hotels in ganz Neuseeland. Es wurde 1863 während des Goldrausches gegründet und wird auch heute noch betrieben. Trotz einiger Modernisierungen blieb der ursprüngliche Charakter des Gebäudes erhalten, und das altmodische Erscheinungsbild sticht in der kargen, bergigen Landschaft hervor.
Neben seiner Funktion als Hotel beherbergt das Gebäude auch einen traditionellen neuseeländischen Pub. Wir sahen uns im Inneren um und konnten die antike Einrichtung bewundern. Anschließend ließen wir uns im angrenzenden Garten nieder und genossen eine Portion der wohl besten Kartoffelspalten mit Sweet-Chili-Soße, die wir je gegessen haben.
Queenstown Innenstadt
Als wir am nächsten Tag das Zentrum von Queenstown erkunden wollten, empfing uns die Stadt mit Nebel und Nieselregen. Daher schlenderten wir zunächst durch die verschiedenen Geschäfte und Boutiquen. Zu unserer Überraschung unterschied sich Queenstown in dieser Hinsicht deutlich von anderen neuseeländischen Städten, die für uns oft ähnlich wirkten. Wir besuchten einige Geschäfte von luxuriösen Marken, die wir hier zum ersten Mal in Neuseeland entdeckten. Zusätzlich gab es auch verschiedene Boutiquen und Kunsthandwerken, sowie die uns bekannten Outdoor Shops und Souvenirläden.
Queenstown Bay Beach & Garden
Von der Innenstadt aus führte unser Weg zur Uferpromenade. Hier säumten sich zahlreiche internationale (gehobene) Restaurants aneinander. Wir schlenderten entlang der Queenstown Bay am Ufer des Lake Wakatipu und genossen den Ausblick über den See und die umliegenden Berge.
Wir liefen weiter am Ufer des Sees entlang und gelangten in die nicht weit entfernten Queenstown Gardens. Die Gärten wurden bereits 1867 angelegt und gehören zu den ältesten und beliebtesten öffentlichen Parks in Neuseeland. Sie liegen auf einer kleinen Halbinsel im See und bieten somit eine entspannte Atmosphäre etwas abseits des Städtischen Trubels. Wir spazierten durch den Garten und einmal um die Halbinsel herum und betrachteten die verschiedenen Bäume und Pflanzen.
Coctails in der Minus 5º ICE BAR
Aus den zahlreichen Aktivitäten, die Queenstown zu bieten hat, entschieden wir uns lediglich für einen Besuch in der Minus 5º ICE BAR. Da Niklas sich gerade erst von einer Krankheit erholt hatte, wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen.
Bereits am Vortag hatten wir online ein Zeitfenster gebucht und wurden vor Ort mit Winterjacken, Handschuhen und Mützen ausgestattet. Der Raum war zwar etwas kleiner als erwartet, machte ihn aber nicht weniger beeindruckend. Denn er bestand ausschließlich aus Eis: die Wände, die Möbel, die Deko und die kunstvollen Skulpturen. Über 18 Tonnen Eis wurden hier verarbeitet, um diese beeindruckende Eisbar zu schaffen.
Bei konstant -5 °C wurden uns Cocktails in Eisgläsern serviert. Meine Befürchtung, mit der Zunge am Glas festzukleben, war zum Glück unbegründet und so genossen wir unseren Aufenthalt in der außergewöhnlichen Bar.
Das Erlebnis kostete uns 45 $ (etwa 25 €) pro Person, inklusive zwei Cocktails. Sicherlich nicht ganz günstig, für maximal eine Stunde Aufenthalt, aber es war trotzdem ein ziemlich cooles Erlebnis – im wahrsten Sinne des Wortes.
Der legendäre Fergburger
Am nächsten Tag besuchten wir das ikonische Restaurant Fergburger. Es wurde im Jahr 1996 mit der Philosophie gegründet, qualitativ hochwertige und geschmackvolle Burger anzubieten, die mit frischen, lokalen Zutaten zubereitet werden. Daher stammen alle Zutaten wie Fleisch, Gemüse und Soßen größtenteils von regionalen Erzeugern und auch die Brötchen werden täglich selbst und frisch gebacken. Das Menü umfasst eine große Auswahl an Burgern, darunter Rindfleisch, Lamm, Fisch, vegetarische und vegane Optionen.
Als wir den Laden erreichten, erwartete uns bereits draußen eine lange Schlange an wartenden Personen. Nach etwa 20 Minuten Wartezeit konnten wir unsere Bestellung aufgeben und weitere 15 Minuten später hielten wir endlich unsere Burger in den Händen. Angesichts des Hypes waren unsere Erwartungen natürlich hoch. Der Burger war ohne Zweifel gut und schmeckte lecker, aber nicht so herausragend und einzigartig, wie man vielleicht erwartet hätte. Mit etwa 11€ pro Burger war er aber auch nicht teurer als anderswo und daher auf jeden Fall sein Geld wert.
Wandern auf den Queenstown Hill
Eine der bekanntesten und beliebtesten Tageswanderungen in der Region rund um Queenstown ist der Ben Lomond Track. Auf diesem 11 Kilometer langen Pfad steigt man auf den 1.438 Meter hohen Gipfel und wird mit einer spektakulären Panorama-Aussicht belohnt. Da Niklas jedoch nach seiner Krankheit noch nicht vollständig fit war, entschieden wir uns gegen die anspruchsvolle Tour und wählten stattdessen den Queenstown Hill.
Der Queenstown Hill Wallking Track startet nahe der Stadtmitte und führt auf einem gut ausgebauten Weg etwa 1,5 Kilometer stetig durch einen Wald bergauf. Unterwegs stießen wir auf sechs Informationstafeln, die Einblicke in die Geschichte Queenstowns gaben. Zudem entdeckten wir im Wald kleine, charmante Installationen von Steinen und kleinen Wichtel- und Feenhäuser.
Als wir aus dem Wald heraus kamen, erreichten wir die Kunststatue “Basket of Dreams”. Von dort aus folgten wir dem Weg noch etwa einen Kilometer weiter bis zum Gipfel. Oben angekommen, wurden wir mit einem tollen Blick auf Queenstown, den Wakatipu-See und die umliegenden Berge belohnt.