Die Stadt Hamilton ist nicht nur der Regierungssitz des Bundesstaates Waikato, sondern zählt mit fast 180.000 Einwohnern auch zu den größten Städten Neuseelands.
Im Vorfeld hatten wir von mehreren Personen gehört, dass die Stadt nicht besonders sei und wir dort nicht viel Zeit einplanen sollten. Trotzdem wollten wir der Stadt eine Chance geben, uns zu überzeugen. Zumal sie sich auch nicht weit entfernt von unserem Arbeitsplatz auf der Hühnerfarm befand und zum anderen auf dem Weg zu unserem Ausflug nach Hobbiton lag. Unsere Erwartungen an den Besuch waren aber dementsprechend gering.
Hamilton Gardens
Die einzige Empfehlung, die wir erhalten hatten, war ein Besuch in den Hamilton Gardens. Dieser weitläufige Park erstreckt sich über 54 Hektar im Süden der Stadt und beinhaltet nicht nur weitläufige Grünflächen und einen malerischen See, sondern auch die sogenannten „Enclosed Gardens“. Dabei handelt es sich um eine Reihe kleinerer botanischer Gärten, die thematisch gestaltet wurden.
Unser Weg führte uns durch einen chinesischen Garten, vorbei an japanischen Bonsai-Bäumen und durch die französische Renaissance. Auch ein indischer und ein altägyptischer Garten waren zu finden. Wir waren begeistert von den verschiedenen Stilen der Gärten und den zahlreichen unterschiedlichen Pflanzen.
Neben diesen ästhetisch ansprechenden Ziergärten gab es auch eine „Productive Garden Collection“, die aus Kräuter- und Gemüsegärten sowie einem traditionellen Maori-Garten besteht, der zeigt, wie diese ihre Lebensmittel angebaut haben. Im Vergleich waren diese nicht mehr so besonders und schön anzusehen, aber trotzdem interessant zu entdecken.
Zuletzt schlenderten wir durch einen Abschnitt mit fantasievollen Gärten, die weniger die Realität darstellen, sondern die kreative Vorstellungskraft im Garten-Design widerspiegeln. Obwohl wir nicht immer jede Gestaltung nachvollziehen konnten, war es spannend, diese Gärten zu erkunden.
Zum Abschluss unseres Besuches genossen wir noch die Sonne mit einem Eiskaffee am See. Dass wir während unseres Besuches lediglich die Enclosed Gardens besichtigt hatten und es noch viel mehr zu erkunden gegeben hätte, ist uns erst im Nachhinein bewusst geworden.
Hamilton Lake & Innenstadt
Mitten in der Innenstadt von Hamilton liegt der Hamilton Lake. Ein beinahe 4 Kilometer langer Weg führt entlang des Ufers und lädt zu gemütlichen Spaziergängen ein. Wir schlenderten am Ufer entlang und begegneten dabei zahlreichen Joggern und Menschen, die mit ihren Hunden unterwegs waren. Die Strecke um den See war gut besucht und schien auch für Einheimische ein beliebter Treffpunkt zu sein.
Während unseres Spaziergangs beobachteten wir die vielfältige Vogelwelt und die Enten, die sich im klaren Wasser tummelten. An einem Abschnitt konnten wir nicht nur die unterschiedlichen Häuser entlang des Weges bewundern, sondern auch die Villen, die sich auf einem der Hügel in etwas Entfernung erstreckten
Nach unserem entspannten Spaziergang machten wir noch einen Abstecher in die Innenstadt. Dort schlenderten wir zunächst durch ein Einkaufszentrum, bevor wir auch noch die Einkaufsstraße und einen kleinen zentralen Platz erkundeten. Insgesamt wurden wir von der Stadt Hamilton positiv überrascht, was aber wohl auch daran lag, dass unsere Erwartungen ziemlich niedrig waren. Sicherlich ist die Innenstadt nicht besonders spektakulär oder herausragend, sie ist aber auch nicht schlechter als die durchschnittliche neuseeländische Fußgängerzone.
Blue Springs
Etwa eine Stunde östlich von Hamilton erstrecken sich die Blue Lakes in Putārurus. Mit einer Sichtweite von über 60 Meter gehört das Wasser zu den klarsten Süßwasserquellen der Welt. Es braucht bis zu 100 Jahre, bis es durch das Gestein gefiltert wird und an die Oberfläche kommt, und dennoch strömen pro Sekunde 700 Liter aus der Quelle (Das sind übrigens drei Badewannen). Dieses Naturwunder wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Da der direkte Zugang zu den Blue Springs zum Zeitpunkt unseres Besuches gesperrt war, mussten wir den 5 Kilometer langen Te Waihou Walkway nehmen. Dieser führte uns entlang des Flusses durch den Wald und schließlich zur Quelle. Während der Fluss zu Beginn des Weges noch recht normal und unspektakulär aussah, konnten wir mit der Zeit beobachten, wie das Wasser immer klarer und blauer wurde. In einigen Abschnitten war der Fluss-Boden mit moosigen Steinen und Pflanzen bedeckt, die in einem intensiven Grünton aus dem blauen Wasser hervorstachen.
An einer geeigneten Stelle ließen wir auch die Drohne steigen und erhielten so eine ganz neue und beeindruckende Perspektive auf den Fluss und den umliegenden Wald. Insgesamt war es eine magische Atmosphäre und einfach nur beeindruckend, welche Farben die Natur zustande bringt.
Die eigentliche Quelle liegt unterirdisch, weshalb diese nicht wirklich erkennbar war, als wir sie erreichten. Tatsächlich fanden wir sogar einige Flussabschnitte im dichten Wald zuvor deutlich beeindruckender als die Quelle selbst. Daher würden wir jedem empfehlen, den Wanderweg zu wählen, anstatt den direkten und kürzeren Weg zu den Quellen zu nehmen.