Nach unserem Aufenthalt in Rotorua führte unsere Reiseroute weiter südlich Richtung Taupo. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Stadt, sondern auch um den größten Süßwassersee Neuseelands.
Der Lake Taupo ist ein erloschener Vulkankrater und bietet nicht nur zahlreiche Freizeitaktivitäten, sondern auch eine beeindruckende Naturkulisse. An besonders klaren Tagen kann man von der Stadt Taupo über den See bis zu den Bergen des Tongariro Nationalparks schauen.
Ansonsten ist die Gegend um Taupo unter anderem für ihre Abenteuersportarten bekannt. Skydiving, Bungee-Jumping und Jetboating sind nur einige der aufregenden Aktivitäten, die dort angeboten werden.
Aratiatia Rapids
Wir erreichten die Gegend um Taupo am späten Nachmittag und entschieden uns, etwas nördlich der Stadt zu bleiben und dort die Nacht zu verbringen. Praktischerweise befand sich der ausgewählte Camping-Spot direkt neben den sogenannten Aratiatia Rapids, denen wir sowieso einen Besuch abstatten wollten.
Der Waikato River wird durch diesen Aratiatia Damm gestaut und dient somit zur Stromerzeugung. Mehrmals täglich werden hierfür die Dämme geöffnet, sodass das Wasser in die Schlucht fließen und so Stromschnellen erzeugen kann.
Am nächsten Morgen platzierten wir uns einige Minuten vor der Öffnung der Dämme an einer Aussichtsplattform. Von diesem erhöhten Standpunkt aus konnten wir direkt auf die felsige, leere Schlucht hinab sehen, während der Damm noch in Sichtweite war.
Als sich dieser öffnete, dauerte es einige Minuten, bis das Wasser seinen Weg durch die Schlucht fand und bei uns ankam. Wir beobachteten fasziniert, wie sich die Schlucht allmählich mit Wasser füllte und sich die Stromschnellen bildeten. Neben den Wassermassen war aber auch die Farbe des Wassers beeindruckend, welches in hellem Türkis erstrahlte.
Huka Falls
Ebenfalls noch etwas nördlich der Stadt Taupo befinden sich die Huka Falls im Waikato River. Dieser Wasserfall kann zwar nicht durch seine Höhe beeindrucken, dafür aber mit den Mengen an Wasser, die über ihn hinab stürzen.
Verschiedene Plattformen bieten die Möglichkeit, den Wasserfall zu betrachten. Unser Weg führte uns zunächst an einer erhöhten Aussichtsplattform vorbei, von der aus wir die Huka Falls aus einiger Distanz erblicken konnten. Bereits von hier konnten wir erkennen, dass auch hier das Wasser eine fast unnatürlich hellblaue Farbe hatte. Daher wollten wir das Naturspektakel auch noch einmal aus unmittelbarer Nähe sehen. Aus kurzer Distanz betrachtet, offenbarten sich die Intensität und die beeindruckende Farbgebung des Wassers noch deutlicher.
Um die Huka Falls noch intensiver zu erleben, gibt es zahlreiche Angebote von Bootstouren über den Waikato River und an den Wasserfall heran. Aus Kostengründen haben wir diese Aktivität aber lieber ausgelassen. Und auch die zahlreichen Wanderwege, die es in der Gegend gibt, haben wir dieses Mal außen vor gelassen.
Craters by the Moon
Während unserer Fahrt von Huka Falls in Richtung der Taupo Innenstadt fiel uns ein Schild mit der Aufschrift „Craters of the Moon“ auf. Ohne zu wissen, was genau sich dahinter verbarg, ließen wir uns von dem coolen Namen leiten und entschieden uns spontan, dorthin einen Abstecher zu machen.
Als wir dort ankamen, stellte sich heraus, dass es sich dabei um ein abgesperrtes Gelände handelt, in dem man ebenfalls hydrothermale Aktivitäten beobachten kann. Auch wenn der Besuch nicht kostenlos ist, entschieden wir uns, den etwa eine Stunden langen Rundweg über das dampfende Gelände zu gehen. Im Gegensatz zu dem Waimangu Valley, welches wir einen Tag zuvor in Rotorua besucht hatten, war das Gebiet hier eher flach und trocken. An einigen Stellen trat der Dampf aus dem Boden heraus und verlieh der Umgebung so etwas mystisches. Am Wegesrand gab es immer wieder vereinzelte Schilder, die den Besuchern Informationen über die vulkanischen Aktivitäten und die Natur darboten.
Im Allgemeinen sind die Craters by the Moon ein interessantes Ausflugsziel, da es auch im Vergleich zu ähnlichen Attraktionen eher günstig ist. Wir hätten jedoch auch darauf verzichten können, da wir in den Wochen zuvor in Rotorua bereits verschiedene hydrothermale Gebiete besucht hatten, sodass uns hier nicht viel Neues erwartete.
Otumuheke Stream Hot Pools
In Taupo angekommen, führte uns unser Weg zum Spar Park und den darin gelegenen Otumuheke Stream Hot Pools. Nach einem kurzem Spaziergang durch den Park gelangen wir ans Ufer des Waikato Rivers. Dort entspringt aus einer natürlichen Thermalquelle warmes Wasser, das kleine natürliche Pools bildet und zum Baden einlädt.Wir hatten zwar keine Badekleidung an, aber da die Pools nicht tief waren, konnten wir einfach mit unseren kurzen Hosen das warme Wasser genießen. Anschließend ließen wir uns am Flussufer nieder, genossen die warmen Sonnenstrahlen und ließen unsere Füße in das deutlich kühlere Flusswasser baumeln.
Taupo City und Lake
Am Nachmittag erreichten wir schließlich die Taupo Innenstadt. Da man den Frühling endlich zu spüren bekam, gönnten wir uns ein Eis und schlenderten die Promenade am Lake Taupo entlang. Anschließend bummelten wir noch ein wenig durch die Geschäfte und durch die Innenstadt, die jedoch nicht sonderlich spektakulär war.
Als wir die Stadt am frühen Abend wieder verlassen wollten, kamen wir an einem der Strände des Sees vorbei. Spontan beschlossen wir, einen kurzen Badestopp einzulegen. Obwohl es bereits später Nachmittag war, war die Luft noch angenehm warm und die Kälte des Sees daher gut aushaltbar.
Als wir schließlich aufbrachen und entlang des Lake Taupo gen Süden fuhren, passierten wir den sogenannten Bulli-Point. Dieser kleine Küstenfelsen am Straßenrand ermöglicht es, direkt in den See zu springen. Auch wenn es kein offizieller Badeort ist und es keinen richtigen Parkplatz gibt, parkten wir unseren Van am Straßenrand. Niklas ließ sich die Chance nicht entgehen und wagte einen Sprung vom Felsen in den klaren See. Zum Abschluss des Tages konnten wir von dort auch noch den Sonnenuntergang über dem Wasser betrachten, der die Luft und den See in rosige Farben tauchte.