katlas beyond

Katrin & Niklas

Surfer auf dem Meer

Ein Wochenende in Raglan

Während unserer Arbeitszeit auf der Hühnerfarm nutzten wir eines unserer freien Wochenenden für einen Ausflug nach Raglan. Mit weniger als 3.500 Einwohnern ist Raglan zwar nur ein kleines Dörfchen, trotzdem ist es ein beliebtes Ausflugsziel, sowohl für ausländische als auch inländische Touristen. 

Raglan ist vor allem für seine atemberaubenden Surfstrände bekannt. Surfer aus der ganzen Welt kommen hierher, um die Wellen am Manu Bay zu reiten. Aber auch die weitere Region um Raglan herum  bietet mit den Bridal Veil Falls, den üppigen Wäldern und grünen Hügeln eine beeindruckende Naturkulisse. 

Karte von Neuseeland mit Pin auf Raglan

Darüber hinaus ist Raglan ein lebendiger Anziehungspunkt für Kunst und Kultur. Die Stadt beheimatet Kunstgalerien, Kunsthandwerksmärkte und das ganze Jahr über stattfindende Musikveranstaltungen, die Künstler und Kreative aus aller Welt anziehen und zu einer einzigartigen kulturellen Atmosphäre beitragen. Und nicht zu vergessen ist die  Kaffeerösterei Raglan Roast, wodurch auch Kaffee-Liebhaber wie wir zu ihrem Genuss kommen. 

Stadtbummel durch Raglan

Nach einem entspannten Morgen kamen wir gegen Mittag in Raglan an. Wir parkten unser Auto nahe der Innenstadt und machten uns auf den Weg, das Städtchen zu erkunden. 

Das Zentrum besteht aus einer einzigen Hauptstraße, die von Restaurants, Cafes, Boutiquen und Galerien gesäumt ist. Wir stärkten uns mit Kaffee und Kuchen und schlenderten anschließend durch die Straße. Wir besuchten die Surfer-Läden, kleine  Boutiquen und Galerien, in denen zum Teil Handgefertigtes angeboten wurde. Auch entdeckten wir eine Bäckerei, in der richtiges, knuspriges Bort verkauft wurde. Selbstverständlich kamen wir nicht umhin, dort etwas mitzunehmen. In einer der Galerien unterhielten wir uns mit der Inhaberin, die ursprünglich auch aus Deutschland stammt. 

Blick durch die Tür in ein Cafe

Anschließend erreichten wir das Ufer, wo wir einen entspannten Spaziergang entlang des Wassers genossen. 

Auch wenn die Innenstadt und die einzelnen Läden an sich nichts besonderes waren, war es eher der Charm der Stadt und der entspannte Vibe, der uns überzeugte. 

Strandbesuch in Raglan

Bevor wir auf den Campingplatz fuhren, machten wir mit einem Raglan Roast Kaffee ausgestattet noch einen Abstecher zum Ngarunui Beach, der am Rande der Stadt liegt. Um diesen malerischen Strand zu erreichen, mussten wir vom Parkplatz aus einen kurzen Abstieg über einen Hügel bewältigen. Das schreckte uns allerdings nicht davon ab, uns unsere Bücher zu schnappen und die Campingstühle unter den Arm zu klemmen. 

Wir machten es uns also am Strand mit Kaffee und Lesestoff bequem, eingepackt in unsere Jacken und mit Mütze. Wir genossen unsere Bücher, die Geräusche des Meeres und die untergehende Sonne. 

Da es am späten Nachmittag jedoch merklich kühler wurde, brachen wir schließlich auf und machten uns auf den Rückweg, um gerade noch rechtzeitig auf dem Campingplatz einchecken zu können. 

Bridal Veil Falls 

Am nächsten Morgen verließen wir Raglan und machten uns auf den Weg ins Landesinnere, um die Bridal Veil Falls zu besuchen. Dieser imposante Wasserfall stürzt eindrucksvolle 55 Meter von einem Felsvorsprung in die Tiefe, der durch vulkanische Aktivitäten geformt wurde.

Nach einem etwa 20-minütigem Spaziergang durch einen Wald erreichten wir die erste Plattform, von der man den Wasserfall betrachten konnte. Hier standen wir auf gleicher Höhe mit dem oberen Teil des Wasserfalls und konnten von dieser Plattform aus sowohl in die Tiefe und das darunter liegende Becken als auch in die Weite des Waldes blicken, der sich vor uns erstreckte. 

Die Schönheit dieses Anblicks allein war beeindruckend, doch wir waren neugierig darauf, den Wasserfall aus einer noch höheren Perspektive zu betrachten. Niklas machte sich daher noch einmal auf den Rückweg zum Auto, um unsere kleine Drohne zu holen. Wieder zurück ließen wir sie steigen und konnten so den Wasserfall aus einer ganz anderen Perspektive betrachten und einfangen. 

Anschließend folgten wir weiter dem Spazierweg bis ins Tal, in dem sich der Pool des Wasserfalls befindet. Auf dem Weg dorthin gab es eine weitere Plattform, von der wir den Wasserfall seitlich betrachten und die immense Kraft des herabstürzenden Wassers bewundern konnten.

Wasserfall, der aus einer Klippe kommt

Schließlich erreichten wir die unterste Plattform, die als Brücke über dem Fluss errichtet wurde. Von diesem Standpunkt aus wirkte der Wasserfall noch majestätischer und erschien noch größer.

Roadtrip entlang Raglans Küste 

Als nächstes wollten wir den Te Toto Gorge Lookout besuchen. Zurück am Auto entschieden wir uns, die etwas längere Route zu wählen und einmal um den Kario Berg und entlang der Küste zu fahren. 

Grüne Klippe mit Blick aufs Meer

Während die Straße zunächst noch gut befahrbar war, wurde sie mit der Zeit immer schlechter und bestand zu Teilen nur aus Schotter. Trotzdem waren wir sehr glücklich mit unserer Entscheidung, denn die uns umgebende Natur war wunderschön und der Blick von der Küste auf das Meer hinaus traumhaft. 

Nachdem wir den Lookout erreichten, parkten wir das Auto und konnten nach einem kurzen Fußweg eine kleine Plattform erreichen. Der Blick nach unten löste fast ein schwindelerregendes Gefühl in uns aus, denn die Klippe fiel steil und tief ab. Wir können leider sehr schlecht Höhen schätzen und waren uns bei der Zahl sehr uneinig, daher sagen wir nur, es war sehr hoch.

Wir setzten unseren Weg fort und wanderten entlang einer Ausbuchtung der Klippe, die weiter ins Meer hineinragte. Hier gab es keinen klaren Pfad, also stapften wir einfach über das Gras. 

Und dann passierte es. Ich setzte einen ungünstigen Schritt, mein Knöchel knickte um und ich bildete mir sogar ein, es knacken gehört zu haben. Dann saß ich auch schon auf dem Boden und Schmerz durchfuhr mein Gelenk. Nachdem wir mehrere Minuten auf dem Boden verweilt hatten, hatte ich mich von dem Schreck und dem Schmerz wieder erholt und alles war glücklicherweise nur halb so schlimm, auch wenn der Knöchel noch die nächsten Tage geschwollen blieb.

Mit Vorsicht setzten wir unseren Weg fort und erreichten schließlich das Ende der Klippe, wo wir den Ausblick über die scheinbar endlose Tasmanische See genossen.

Raglans Surferstrände 

Unser Roadtrip entlang der Küste führte uns auch an einigen der Surferstrände vorbei. Daher ließen wir es uns nicht nehmen, dort noch einmal anzuhalten und die Surfer zu beobachten.

Auch wenn es an dem Tag nicht besonders warm war, waren zahlreiche Menschen mit ihren Surfbrettern im Wasser. Aus der Ferne konnten wir mit unseren ungeschulten Augen sehen, dass sowohl Anfänger als auch erfahrene Surfer auf den Wellen ritten. Und auch vom Alter her betrachtet schien es keine Grenze nach oben zu geben, denn uns kam ein Mann entgegen, den wir eher der älteren Generation zuordnen würden. Wir verbrachten eine Weile damit, den Surfern zuzusehen, bevor wir unsere Fahrt zurück nach Raglan fortsetzten.

Surfer auf dem Meer macht einen Trick

Diesmal führte uns unser Weg nicht in die Innenstadt, sondern zu einer Art Hafen am Meer. Hier hatten wir vor, den Tag mit einer Portion Fish & Chips ausklingen zu lassen. Auch wenn das Lokal nicht besonders einladend aussah, entschädigte das Essen allemal. Die riesige Portion Fish & Chips war super lecker und gehört bis jetzt zu den Besten, die wir je probiert haben. 

Gesättigt, glücklich und erholt machten wir uns auf den Rückweg, um die nächste Arbeitswoche voller Hühner und Eier zu bestreiten.